Im April 1969 gründeten im neuen Stadtteil Landwasser engagierte Bürgerinnen und Bürger zusammen mit der Stadt Freiburg und den beiden Kirchengemeinden den Verein „Haus der Begegnung Freiburg-Landwasser e.V.“
Am 27. März 2019 feierte der Verein nun sein 50jähriges Jubiläum.
Dazu hier der Bericht der Badischen Zeitung.
Geladen waren alle Vereinsmitglieder und ehemaligen Vorstandsmitglieder des Vereins. Besonders gefreut hat es uns, dass auch vier Gründungsmitglieder an der Feier teilnahmen. Joachim Diensberg, der seit 2005 Vorsitzender des Vereins ist, hielt eine fesselnde Geburtstagsrede, die gefolgt wurde von Grußworten der beiden Kirchengemeinden, der Albert-Schweitzer-Schulen, der Stadt Freiburg und des Bürgervereins. Aus der Ferne richtete Peter Kubon, erster Vorsitzende des Vereins (1969-1979), der leider nicht persönlich anwesend sein konnte, bewegende Grußworte an die 70 Gäste des Abends. Eine musikalische Umrahmung und ein reichhaltiges Buffet trugen weiter zu einer gelungenen Feier bei, bei der viel Zeit blieb, um sich miteinander zu unterhalten, über die alten Zeiten auszutauschen und in Erinnerungen zu schwelgen.
Foto: Joachim Diensberg zusammen mit vier ehemaligen Vorsitzenden des Vereins
v.l.n.r.: Erich Nußbaumer, Joachim Diensberg, Horst Hüttemann, Viktor Läufer, Peter Dietrich
Grußwort zur Jubiläumsfeier von Peter Kubon (1. Vorsitzender 1969 – 1979):
Sehr verehrte Gäste, Mitarbeiter und Freunde des HdB, meine Damen u. Herren!
50 Jahre sind vergangen – und wir sprechen von der Geschichte des Vereins Haus der Begegnung. Ich frage mich: Wird es in 50 Jahren das HdB noch geben? Die Menschheit lebt doch praktisch immer schneller, fast ausnahmslos in der Gegenwart und in die Zukunft! Wieviel Landwasseraner können sich überhaupt noch an das Jahr 1969 erinnern?
Im Jahre 1966 haben wir die Gründung des Stadtteils Landwasser gefeiert. Das sind gerade einmal drei Jahre bis 1969, als man mit der Nutzung eines Geländes begann, das bis dahin als Schuttabladeplatz für die Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkrieges bestand. Mit an die 10.000 Bewohner hatte man damals bereits kalkuliert.
Mit dem Bau der Hochhäuser, in die fast ausnahmslos Familien einzogen, war natürlich auch die Schar der Kinder und Jugendlichen hier rapide gewachsen.
Die Baugenossenschaft Familienheim hatte damals einen Kellerraum zur Verfügung gestellt, der als Treffpunkt für Kinder und Jugendliche diente, aber auf die Dauer untragbar war.
Mir erschien es damals wie eine Sensation, als ich lesen konnte, die Stadt Freiburg und die beiden Kirchen haben sich zusammengefunden in der Absicht hier in dem neuen Stadtteil Landwasser, ein Gemeinschaftshaus, das HdB, ein Haus der Begegnung zu gründen.
Ich muss gestehen, dass ich damals, als ich von Herrn Pfarrer Schmidt gebeten wurde, mich an einem Trägerverein HdB zu beteiligen, der das Konzept für das geplante Gemeinschaftshaus entwickeln sollte, zunächst nicht sehr begeistert war. Als ich dann noch in der konstituierenden Sitzung zum ersten Vorstand gewählt wurde, traf mich fast der Schlag.
Das Haus der Begegnung sollte 1972 fertiggestellt werden und seinen Betrieb aufnehmen. Die Grundsatzfrage war, was der Trägerverein dafür alles vorbereiten musste/sollte. Wir haben uns nach ähnlichen Konstellationen im Land erkundigt, konnten aber nichts finden. Wir standen hier vor Fragen, auf die wir keine schlüssigen Antworten wussten.
Wie kann den Familienstrukturen, der großen Zahl an Kindern und Jugendlichen, in erster Linie Rechnung getragen werden? Wie kommen die beteiligten Kirchen zu ihrem Recht?
Auf die Schule sollte Rücksicht genommen werden, Personal musste gefunden und Organisationsstrukturen festgelegt werden – und noch vieles mehr.
Wenn Sie mich heute fragen, wie hat der Trägerverein, zumindest in Grundzügen, alles bis zur Eröffnung des Hauses im März 1972 unter einen Hut gebracht, dann muss ich Ihnen heute gestehen, ich weiß es nicht mehr.
Mit Sicherheit weiß ich jedoch, dass es dem Verein gelungen ist, mit einer tollen Mannschaft, damals angeführt von Herrn Wende, mit dem Haus erfolgreich in die Zukunft zu starten.
Wenn Sie heute einmal ins Internet schauen, daran war ja 1969 überhaupt noch nicht zu denken, und sich das Konzept des Hauses der Begegnung für die letzten Jahre ansehen, dann bin ich schon der Meinung, die Vereinsmitglieder können mit all ihren Bemühungen zur damaligen Zeit nicht ganz falsch gelegen sein.
Meine Damen und Herren, ich bin der Überzeugung dieses Haus war und ist für Landwasser ein Geschenk mit unschätzbarem Wert heute und für die Zukunft.
Ich danke Ihnen.
Peter Kubon, Vorsitzender 1969 – 1979